Lange haben wir darauf hingefiebert, viel zu schnell war sie dann schon wieder vorbei: unsere Chorreise nach New York inklusive Auftritt in der Carnegie-Hall. Jetzt sind alle wieder wohlbehalten zuhause angekommen und wir konnten die ganzen Erlebnisse auch schon ein wenig sacken lassen.

Los ging unser Abenteuer am Donnerstag den 6.Juni. Nach etwa 8 Stunden Flug kamen wir wohlbehalten in New York an. Sofort machten sich ein paar Grüppchen auf, die ersten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, um neben unseren ganzen Proben für das Konzert auch etwas von New York zu Gesicht zu bekommen. Schließlich gibt es viel zu sehen in der Stadt, die niemals schläft.

Die Proben

Die Zeitumstellung bereitete dem Einen oder Anderen eine schlaflose Nacht, so war es gut, dass die erste Probe am Freitag erst mittags anfing. Dort lernten wir zum ersten Mal unsere Mitsänger aus den anderen Chören sowie den Komponisten und Dirigenten des aufzuführenden Werkes, Christopher Tin, kennen. Schnell wurden die ersten Freundschaften mit den neuen Sitznachbarinnen und Sitznachbarn geschlossen und mit viel Spaß und mindestens genauso viel Konzentration geprobt. Schon nach dem ersten Aufeinandertreffen waren wir uns alle einig: Christopher Tin ist echt ein cooler Typ. Während der Proben erzählte er zwischendurch immer wieder, wie die Stücke entstanden sind und was seine Vision beim Komponieren des Werkes war und gab den Sängern, die selber komponieren, Tipps. Besonders die Leidenschaft und seine zwischenmenschliche Art haben uns alle – neben seinem offensichtlichen künstlerischen Können – sehr beeindruckt. Außerdem durften bei den Proben auch Chorsänger die Soloparts singen, sodass Tabea und Jasmin die Ehre hatten das Hamsáfár-Solo zu singen und Robin an seinem Geburtstag das Baba Yetu-Solo.

Am Samstag ging es dann schon morgens mit der Probe los. Jede Kleinigkeit wurde bis ins letzte Detail ausgearbeitet. Christopher Tin verriet, dass es eigentlich nie geplant war das Stück jemals live aufzuführen. Am Ende des Vormittages waren dann aber alle Atemstellen gefunden, Einsätze perfektioniert und die Dynamik richtig dosiert.
Nach der Probe wurde weiter in kleinen Gruppen die Stadt erkundet.

Das Konzert

Das erste Mal betreten durften wir die Carnegie-Hall dann am Sonntagmorgen bei der Generalprobe. Der Eine oder Andere war schon ein bisschen baff bei dem Anblick. Umso mehr stieg die Vorfreude auf das bevorstehende Konzert. Bei der Generalprobe sangen wir auch zum ersten Mal gemeinsam mit dem Orchester und den Solisten.

Nachmittags wurde es dann ernst. Nach dem Einsingen, das – flexibel wie wir sind – auf den Hotelzimmern stattfand, ging es in voller Auftrittsmontur und mit positiver Anspannung rüber zur Carnegie-Hall. Bis alle 200 Sänger richtig auf der Bühne standen, dauerte es ein paar Minuten, aber dann ging es endlich los. Es machte sehr viel Spaß mit so vielen Sängern und einem Orchester auf der Bühne zustehen, für viele von uns war es das erste Mal in einem so großen Rahmen und wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Nach dem Konzert gab es noch eine kleine Aftershowparty mit Abendessen. Und wie das eben so ist, wenn viele Chöre an einem Ort sind, wurde dort noch fleißig weiter gesungen. Sogar als wir nach zwei Stunden, dem offiziellen Ende der Veranstaltung, rausgeschmissen wurden, haben wir auch vor der Tür noch eine Weile gesungen. Später ließen wir dann den Konzertabend gemeinsam im Central Park ausklingen.

Über die drei Tage hatte sich besonders zu dem schweizer Gospelchor „Madrijazz“ eine engere Freundschaft entwickelt. So ließen wir es uns nicht nehmen am Dienstag bei ihrem Konzert in einer Kirche in Brooklyn vorbeizuschauen und danach noch ein bisschen Zeit gemeinsam zu verbringen. Vielleicht wird daraus in Zukunft einmal ein gemeinsames Projekt entstehen.

Mehr Infos zum Konzert und den teilnehmenden Chören findet Ihr bei „Distinguished Concerts International New York“. Auszüge aus „Calling all Dawns“ werden wir auch bei unserem Sommerkonzert am 07.07.2019 um 18 Uhr in der Erlöserkirche aufführen, Ihr seid alle herzlich eingeladen.

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